Scharfer Blick auf alte Zeiten
Brillen sind viel mehr als Sehhilfen – ganz besonders für Optikermeister Alfred Plessin. Unter dem Titel „Zeitreisen” hat er seinen Lebenstraum erfüllt und in der Villacher Innenstadt ein wohl österreichweit einzigartiges Brillenmuseum errichtet. Gegen Voranmeldung bietet er auch gerne Führungen an.
Es begann als Hobby
Sammler sind wohl nicht mit normalen Maßstäben zu messen. Was als kleines Hobby mit einem einzelnen Stück beginnt, das zufällig erspäht, bei aufgelassenen Sammlungen oder sogar Flohmärkten gefunden wurde, kann der Beginn einer unendlichen Geschichte werden. Der Villacher Optikermeister Alfred Plessin hat sich diesen Lebenstraum erfüllt, er vereinigt Passion und Engagement im Beruf mit einer Sammelleidenschaft, der Villach und Kärnten nunmehr das erste Brillenmuseum beschert.
Plessin selbst ist seit mehr als 50 Jahren Augenoptiker mit Leib und Seele – engagiert, kompetent und zukunftsorientiert. Und wohl genau deshalb wurde seine berufliche Passion auch zu einer Leidenschaft. Schon vor Jahrzehnten schärfte er seinen Blick in der Freizeit auf die Objekte seiner Begierde – Brillen!
„Wir haben ein kleines, feines Brillenmuseum in der Villacher Freihausgasse direkt über unserem Flagshipstore errichtet. Die Ausstellung zeigt eine Dokumentation über die Entstehungsgeschichte der Brille, mit zahlreichen teilweise einzigartigen Exponaten aus mehreren Jahrhunderten“, erklärt Plessin. Das Museum wird, so Plessin, übrigens auch als Schulungszentrum für die eigenen Mitarbeiter geführt, da mann hier eine Zeitreise von den Anfängen der Brille bis in die Moderne erleben und machen kann.
Zumal etliche der in mehreren Räumen gezeigten Sehhilfen richtiggehende und einzigartige Hingucker sind. Zum Beispiel die Ohrenträger-Brille. Entwickelt im 19. Jahrhundert, ist sie ein Meilenstein in der Geschichte der Brillen, weil das Gestell nicht nur auf der Nase platziert, sondern auch an den Ohren befestigt werden konnte. In einer anderen Glasvitrine sind so genannte Spring-Lorgnon-Brillen. Es handelt sich um Lesehilfen, die mit einem Stil vor die Augen gehalten wurden und im Jahre 1789 von einem englischen Optiker erfunden wurde.