Normalsichtiges Auge
Das normalsichtige Auge ist im Verhältnis zu seiner Brechkraft genau so lange gebaut, dass sich die Lichtstrahlen, die aus dem Unendlichen kommen, genau auf der Netzhaut an der Stelle des schärfsten Sehens treffen. Dadurch werden entfernte Gegenstände auf der Netzhaut scharf abgebildet und man sieht gut. In der Nähe sieht der Normalsichtige so lange gut, bis die Alterssichtigkeit einsetzt. Dies geschieht zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr. Spätestens dann wird sich auch der Normalsichtige seiner Augen bewusst, da er seine Leselektüre immer weiter weg halten muss.
Kurzsichtiges Auge
Im Gegensatz zum normalsichtigen Auge ist das kurzsichtige Auge, im Verhältnis zu seiner Brechkraft, zu lange gebaut. Dadurch treffen sich die Lichtstrahlen der Netzhaut. Der Kurzsichtige sieht dadurch in der Ferne unscharf. In der Nähe sieht der Kurzsichtige gut. Es führt bereits eine geringe Kurzsichtigkeit zu einer stark herabgesetzten Sehschärfe. Bereits bei einer halben Dioptrie sinkt die Sehschärfe auf ca. 50% ab. Das kann vor allem im Straßenverkehr fatale Folgen haben. Deshalb sollte man auch bei geringer Kurzsichtigkeit ständig Brille tragen.
Übersichtiges Auge
Im Gegensatz zum normalsichtigen Auge ist das übersichtige Auge, im Verhältnis zu seiner Brechkraft, zu kurz gebaut. Bei geringerer Übersichtigkeit kann die Augenlinse, wie beim Fokussieren in die Nähe, die Lichtstrahlen so brechen, dass sie sich wieder auf der Netzhaut treffen. Dadurch sieht der geringer Übersichtige in der Ferne auch scharf, muss sich aber dabei anstrengen. Das kann zu Kopfschmerzen, Augenbrennen oder Konzentrationsschwierigkeiten führen. Deshalb bleiben viele kleine Übersichtigkeiten oft unbemerkt.
Der Astigmatismus
Der Astigmatismus ist eine Hornhautverkrümmung, die eigentlich fast bei jedem Menschen, mehr oder weniger stark ausgeprägt, zu finden ist. Das klingt zwar ziemlich kompliziert, ist es aber nicht. Die Hornhaut ist durchsichtig und Teil der äußersten Schicht des Auges. Sie ist im Idealfall in alle Richtungen gleich gekrümmt, wie ein Ball, den man in der Hälfte durchschneidet. Wenn man diesen Ball gedanklich zusammendrückt, ist eine Ebene mehr und eine Ebene weniger gekrümmt. Dadurch entsteht auf der Netzhaut kein Brennpunkt, sondern eine Brennlinie und damit ein verzerrtes Bild. Dadurch erscheinen die gesehenen Bilder verzerrt. Dies kann sowohl beim normalsichtigen, als auch beim kurzsichtigen und beim übersichtigen Auge der Fall sein. In jedem Fall kann dieser Fehler durch eine Brille oder Kontaktlinse behoben werden.