Eine Geniale Erfindung
Kein anderes Sinnesorgan vermittelt uns in kürzester Zeit so viele Informationen über unsere Umgebung wie das Auge. Das Sehen ist ein hochkomplexer Ablauf von Vorgängen.
Im Wesentlichen funktioniert das Auge ähnlich wie ein Fotoapparat. Das Licht fällt zuerst auf unsere Hornhaut. Bereits hier wird es stark gebrochen, dann gelangt es durch die Pupille auf die Augenlinse. Diese regelt die Schärfe für alle Entfernungen zu den jeweiligen Objekten. Schließlich fällt das Licht auf die Netzhaut. Dort wird es von Abermillionen lichtempfindlichen Sinneszellen aufgefangen. Das hier enstandene Bild wird in Nervenimpulse umgewandelt und über den Sehnerv zum Gehirn transportiert. Im Sehzentrum befindet sich das „optische Bewusstsein“
Sehen ist schwerstarbeit für Ihre Augen
Das Sehen gilt als der wichtigste Sinn des Menschen. Schätzungsweise 70% aller relevanten Informationen nehmen wir über unser Sehsystem auf. Dabei leistet das Auge Schwerstarbeit: Sechs Muskeln sind nötig, um es in verschiedene Richtungen zu bewegen. Das geschieht täglich viele hunderttausend Male. Auch die Iris mit ihrer zentralen Öffnung, der Pupille, muss gewaltige Unterschiede bewältigen. So liegt zum Beispiel zwischen einer Neumondnacht und gleißendem Sonnenlicht ein Helligkeitsunterschied von 1:1.000.000.000. Bei einer solchen Leistung ist es nicht verwunderlich, dass stündlich ungefähr 30 Liter Blut durch das Auge gepumpt werden müssen. Ein Höchstmaß an Flexibilität braucht auch die Linse. Sie verformt sich ständig, um sowohl weit entfernte als auch sehr nahe Gegenstände zu fokussieren. Denn ein Auge ohne Sehfehler sieht im entspannten Zustand nur in die Ferne. Mit dem Alter verliert die Linse diese Fähigkeit nach und nach. Der nächste Punkt, den wir scharf sehen können, rückt immer weiter weg. Im Alter von 70 Jahren liegt er durchschnittlich 100 Zentimeter vor dem Auge. Deshalbt benötigt fast jeder Mensch irgendwann eine Sehhilfe.